Viele Menschen blockieren sich mit einer starren inneren Haltung (Mindset) selbst. Ein flexibles Mindset ist die Lösung. Es hilft, Selbstblockaden zu lösen und die eigenen Potenziale voll zu entfalten.
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die Aufgaben sind vielfältiger und komplexer geworden. Wir werden mit häufigen Veränderungen, wie beispielsweise der Einführung neuer Systeme, Arbeitsplatzumgestaltungen und zunehmender Personalrotation, konfrontiert. Oft spricht man auch von einer VUCA Welt (Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität).
Unser Mindset trägt maßgeblich dazu bei, wie wir mit Herausforderungen umgehen. Menschen mit einem starren (sogenannten fixen) Mindset sind überzeugt, dass ihre Intelligenz und ihre Fähigkeiten festgelegt sind und sich nicht verändern lassen. Im Gegensatz dazu sind Menschen mit einem flexiblen Mindset (auch wachstumsorientiertes Mindset genannt) überzeugt, dass sie ihre Fähigkeiten und ihre Intelligenz durch Anstrengung, gute Lernmethoden und Ausdauer entwickeln können. Sie sehen Herausforderungen als Gelegenheiten zum Lernen, sind resilienter bei Rückschlägen und betrachten Anstrengung als einen Weg zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten. Ein flexibles Mindset macht es leichter, sich schnell an die wandelnden Arbeitsbedingungen anzupassen.
Wie können Sie ein flexibles Mindset entwickeln?
1. Denkmuster identifizieren
Denken Sie darüber nach, wie Sie auf Erfolg und Misserfolg reagieren. Identifizieren Sie mögliche fixe Denkmuster und notieren Sie diese (z. B. „Ich kann daran nichts ändern“, „Ich werde es nie lernen“). Dieser bewusste Schritt hilft, das eigene Mindset zu erkennen und den Grundstein für eine Veränderung zu legen. Sie können dem Denkmuster einen Namen geben, um so mehr Distanz zu schaffen.
2. Herausforderungen als Chance wahrnehmen
Sehen Sie jede Herausforderung als Entwicklungschance. Betrachten Sie Herausforderungen als Möglichkeiten, neue Fähigkeiten zu entwickeln und zu wachsen. Fokussieren Sie sich dabei nicht so sehr auf das Ergebnis, sondern vielmehr auf den Prozess und wertschätzen Sie Ihre Anstrengungen.Betrachten Sie den Prozess mit Offenheit, Neugierde und Spaß.
3. Unterschiedliche Perspektiven einnehmen
Ein flexibles Mindset zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, verschiedene Perspektiven einnehmen zu können. Menschen mit einem fixen Mindset neigen dazu, an ihren Überzeugungen festzuhalten, auch wenn neue Informationen verfügbar sind. Probieren Sie das nächste Mal aus, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen. Das macht flexibler und erlaubt es, die Dinge differenzierter zu betrachten. Fragen Sie sich, ob es bei unterschiedlichen Standpunkten nur ein Schwarz und Weiß gibt oder ob dazwischen auch Abstufungen erkennbar sind. Diese Übung fördert ein besseres Verständnis für die Aufgaben und Sichtweisen anderer.
4. Veränderungen akzeptieren
Ein flexibles Mindset betrachtet Veränderungen als unvermeidlich und erkennt die Notwendigkeit, sich anzupassen. Daher kultivieren Sie bewusst die Akzeptanz von Veränderungen. Falls Sie sich gegen Veränderungen sträuben, fragen Sie sich, was sie so unangenehm daran finden. Wie kann es leichter gehen, mit der Veränderung zurechtzukommen? Schauen Sie darauf, wie Sie bereits in der Vergangenheit erfolgreich Veränderungen bewältigt haben.
5. Misserfolge als Lernchance betrachten
Ein fixes Mindset betrachtet Misserfolge oft als persönliches Versagen. Ein flexibles Mindset hingegen betrachtet Rückschläge als Lerngelegenheit. Fragen Sie sich, was Sie aus einer Situation lernen können, anstatt sich auf das Negative zu konzentrieren. Entwickeln Sie die Lust am Lernen. Denken Sie daran: Fehler sind Helfer!
6. Nach kontinuierlicher Verbesserung streben
Menschen mit einem fixen Mindset haben oft Angst vor Anstrengung, weil sie glauben, dass Anstrengung auf mangelnde Intelligenz hinweisen könnte. Ein flexibles Mindset hingegen sieht Anstrengung als Weg zur kontinuierlichen Verbesserung. Würdigen Sie Ihre Anstrengungen bewusst und erkennen Sie jeden kleinen Schritt nach vorne an. Sehen Sie Kritik als eine Möglichkeit zum Wachstum und nicht als eine persönliche Beurteilung.
7. „Noch nicht“-Denken kultivieren
Anstatt zu sagen, dass etwas unmöglich ist, betonen Sie, dass Sie es „noch nicht“ können. Diese Übung fördert den Glauben an das Potenzial zur Verbesserung und stärkt die Zuversicht in die eigene Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln. Haben Sie Nachsicht mit sich selbst und reden Sie sich gut zu.
Durch die regelmäßige Anwendung dieser Übungen können Sie Ihre Fähigkeit zur Anpassung stärken und einen positiven Einfluss auf Ihr persönliches und berufliches Leben nehmen. Seien Sie offen für neue Ideen, akzeptieren Sie Veränderungen und nutzen Sie Herausforderungen als Möglichkeiten für eigenes Wachstum. Ihr flexibles Mindset wird nicht nur Ihre Lebensqualität verbessern, sondern Ihnen auch helfen, in einer dynamischen Welt erfolgreich zurechtzukommen.
Autorin: Ela Jaskolka, Diplom-Psychologin bei der EAP Assist